Haufe Online Redaktion, 29.01.2021
Warenhäuser in Not: Innenstädte vor dem Aderlass?
Mit den Corona-Lockdowns geben immer mehr Händler auf. Deutschlands größte Parfümeriekette Douglas will fast jede siebte Filiale schließen. Und der kriselnde Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof muss sich mit Millionen-Staatshilfen retten. Was wird aus den Innenstädten ohne ihre Kundenmagneten?
Modell Innenstadt: Die Trends nach der Krise
Die Innenstädte werden ihr Gesicht dramatisch verändern: Wo Warenhäuser und Modefilialisten verschwinden, könnte eine neue Vielfalt einziehen. HDE-Hauptgeschäftsführer Genth gibt dem Einzelhandel in den Stadtzentren auch weiterhin eine gute Chance, doch sei künftig ein neuer Mix nötig aus Einkaufen, Wohnen, Dienstleistungen, Gewerbe, Kultur, Freizeit und Bildung. Auch Senioren-Pflegeheime und Kindertagesstätten könnten in den Innenstädten ihren Platz finden. "Das Modell der Innenstadt hat noch lange nicht ausgedient – und der Handel wird definitiv ein wesentlicher Bestandteil davon sein, aber es wird anders aussehen", so Genth.
Städtetag schlägt "Bodenfonds" vor
Das Thema "Zukunft der Innenstädte" steht beim Städtetag ganz oben auf der Tagesordnung. Es gebe unter den Kommunen Debatten darüber, bei Schlüsselimmobilien, die frei werden, auch selbst in den Grunderwerb zu gehen. Ein großes Problem seien derzeit vor allem hohe Mieten oder Pachten, die nur noch große Konzerne zahlen könnten.
Zudem ist die kostengünstige und flexible Nachnutzung von Warenhäusern wegen ihrer architektonischen und baulichen Besonderheiten oft kompliziert, wie eine Studie von Pricewaterhouse Coopers (PwC) zeigt, die sich mit der Nachnutzung ehemaliger Warenhausimmobilien beschäftigt. Analysiert wurden 52 Warenhäuser, die seit 2010 dicht gemacht haben. Zwei Konzepte kamen besonders häufig zur Anwendung: die solitäre Einzelhandelsnachnutzung und ein sogenanntes Mixed-Used-Konzept.

Die Corona-Lockdowns hinterlassen bereits erste Spuren in den Innenstädten. Vor allem Mode-Filialisten, Kaufhausketten und auch Parfümerie-Anbieter planen Flächenschließungen.
Drohen jetzt die Innenstädte zu veröden? Nein, aber die Zusammensetzung des Angebots wird sich nach Corona wandeln. Immer mehr Flächen, die bis jetzt dem Mode-, Schuh- oder Parfümeriehandel vorbehalten waren, werden zum Beispiel durch Lebensmittelmärkte und weitere Angebote der Nahversorgung übernommen.
Auch Dienstleistungen, Freizeit, Kultur und Bildung können dort künftig eine größere Rolle spielen. Der stabile Markt der Nahversorgung erobert sich somit neue Standorte. Ein Trend, den Marktforscher schon länger beobachten.
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Carl Waldenmaier